Neben der vollen Weiterbildungsberechtigung für das Fach Neurologie über vier Jahre verfügen wir im fachärztlichen Team über Zusatzqualifikationen im Bereich der Speziellen Neurologischen Intensivmedizin, der Neurologischen Labordiagnostik und des Ärztlichen Qualitätsmanagements. Auf dem Gebiet der Neurophysiologie können Weiterbildungsassistenten bei uns zusätzlich zu den im Rahmen der Facharztausbildung geforderten Kenntnisse die Zusatzqualifikationen der Deutschen Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie (DGKN) erwerben. Die Therapie mit Botulinumtoxin kann auf Wunsch erlernt werden und mit dem Zertifikat des Arbeitskreises Botulinumtoxintherapie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie abgeschlossen werden.

Die Facharztweiterbildung erfolgt nach einem strukturiertem Curriculum, das über die vorgeschriebenen Zeiten auf Normal- und Schlaganfallstation hinaus feste Rotationszeiten in das EMG/EEG-Labor vorsieht (zusammen sechs Monate), bzw. Doppler-/Duplexlabor (drei Monate). In unserem Labor werden die Basisfertigkeiten für die Akutanalytik des Liquors vermittelt. Der gute Stellenschlüssel von einem Chef- und vier Oberärzten erlaubt eine gute und individuelle Ausbildung der 10 Weiterbildungsassistenten/innen. Über eine gemeinsame Ausbildung mit dem Medizinischen Versorgungszentrum II der Elbe Kliniken kann auf Wunsch auch die ambulante neurologische Medizin erlernt werden.

Das psychiatrische Weiterbildungsjahr ermöglichen wir über eine Rotation in die im Haus befindliche Abteilung für Psychiatrie nahtlos. In unserem multidisziplinären Stroke-Unit-Team verfügen mehrere Mitarbeiter/innen über die Fachqualifikation „Stroke-Nurse“, im physiotherapeutischen Bereich werden Therapieverfahren nach Vojta und Bobath angeboten.

Im Rahmen der wöchentlichen Mittagskolloquien vermitteln wir unseren Assistenten das theoretische Rüstzeug für die tägliche klinische Arbeit. Zweimalig im Monat stattfindende neurologische Fortbildungskolloquien mit ausgewiesenen auswärtigen Experten geben unseren Assistenten und interessierten ärztlichen Gästen die Möglichkeit, am Puls der aktuellen neurologischen Forschung zu bleiben. Sowohl für das Mittagskolloquium, als auch für das Abteilungskolloquium werden jeweils ein, bzw. drei CME-Punkte der Niedersächsischen Ärztekammer vergeben.

Seitens der American Association of Neurology (AAN) wurden Meilensteine definiert, die auf dem Weg zum Neurologen beherrscht werden sollten (https://n.neurology.org/content/98/9/366). In unserem Curriculum orientieren wir uns grob an diesen Vorschlägen.

Klinik Für Neurologie / Fortbildung

Die Weiterbildungsordnung der Ärztekammer Niedersachsen schreibt für die Neurologie eine zweijährige Ausbildung auf der neurologischen Normalstation vor. 

Im ersten Jahr werden hier die im Studium gelernten Kenntnisse der klinisch-neurologischen Untersuchung vertieft und die wichtigsten Erkrankungen  beherrscht.

Zum ersten Jahr gehört ebenso der Erwerb der Basiskenntnisse für die erfolgreiche Bearbeitung von Notfällen auf der Zentralen Notaufnahme (ZNA) sowie die Tätigkeit auf der Stroke-Unit (SU) während der Wochenenden und der Dienstzeiten.

Im zweiten Jahr werden die Untersuchungstechniken beherrscht, nun stehen die Kenntnisse der Leitlinien und der hier verzeichneten pharmakologischen Interventionen auf dem Lernprogramm.

Die Zeit sollte zudem genutzt werden, um den theoretischen Hintergrund der apparativen Verfahren in deren Grundlagen zu erfassen. 

Erste längere Einsätze auf der ZNA und der Stroke-Unit werden möglich. Soweit es der Dienstplan erlaubt, werden Zeiten im Doppler-Labor bereitgestellt, um dort erste Erfahrungen mit dem transkraniellen Doppler und der Duplexsonographie der Halsgefäße zu sammeln.

Im dritten Jahr der Ausbildung sollte ein mindestens halbjähriger, zusammenhängender Block auf der SU gearbeitet werden. 

In diesem Abschnitt wird die Schlaganfallmedizin vertieft, das SU-Manual sollte komplett beherrscht werden, Konzepte zur systemischen Thrombolyse und die Indikation zur mechanischen Thrombektomie (ME) sind bekannt. 

Visiten auf der konservativen Intensivstation U1c sind mit dem zuständigen Oberarzt abzuhalten. Neurologisch kritisch Erkrankte können sicher geführt werden. Im OP werden 10 Intubationen unter Aufsicht erfolgreich durchgeführt.  

Manuelle Fähigkeiten, wie das Einbringen eines arteriellen Katheters in die A. radialis, eines ZVK in die V. jugularis interna sowie die Durchführung einer FEES werden erlernt.